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Welcher Anlegertyp bin ich?
Einer der häufigsten Fehler bei der Geldanlage besteht darin, dass sich Kunden für Finanzprodukte entscheiden, die nicht zum eigenen Anlegertyp passen.
Manche Anleger möchten sehr investieren, entscheiden sich aber dennoch beispielsweise für das Crowdfunding. Aus dem Grund ist es wichtig, dass Sie zunächst Ihren persönlichen Anlegertyp definieren, um anschließend die passenden Finanzprodukte auswählen zu können.
Was bedeutet Anlegertyp eigentlich?
Die meisten Finanzdienstleister teilen ihre Kunden im Bereich der Geldanlage in verschiedene Anlegertypen ein. Doch was ist damit eigentlich gemeint? Wenn Sie Geld investieren, dann verfolgen Sie damit stets ein bestimmtes Ziel. Die drei Hauptziele finden sich übrigens auch im sogenannten magischen Dreieck der Geldanlage und bestehen in:
- Hoher Rendite
- Hoher Sicherheit
- Jederzeitiger Verfügbarkeit des Kapitals
Drei wesentlichen Anlageziele sind also eine möglichst hohe Rendite, das Geld sehr sicher anzulegen und möglichst täglich über das entsprechende Kapital verfügen zu können. Leider lassen sich allerdings nicht alle Ziele miteinander vereinbaren. Genau aus diesem Grund werden die Kunden verschiedenen Anlegertypen zugeordnet. So legt der eine Anleger großen Wert auf eine Sicherheit, während es dem anderen Anleger zum Beispiel wichtiger ist, sein Kapital mit einer hohen Rendite zu investieren. Nur wer sich selbst diesbezüglich einschätzen kann, hat überhaupt eine Chance, die für ihn optimal passende Geldanlage zu finden.
Video: 4 Anlegertypen: Welcher Typ bist Du?
Welche Anlegertypen gibt es?
Unter anderem Vermögensverwaltungen, aber auch andere Finanzdienstleister, die mit der Betreuung von Kundengeldern beschäftigt sind, bieten meistens verschiedene Portfolios an. Diese wiederum unterscheiden sich vor allem in der Zusammensetzung der Finanzprodukte, die auf der Grundlage der Anlegertypen gewählt werden. So gibt es insbesondere die folgende, relativ gängige Einteilung der Portfolios, die zum Beispiel von Vermögensverwaltungen genutzt wird:
- Sicherheitsorientiert
- Ertragsorientiert
- Chancenorientiert
Hinter diesen drei Bezeichnungen verbergen sich indirekt drei unterschiedliche Anlegertypen. Das sicherheitsorientierte Portfolio ist vor allem für Anleger gedacht, die ihr Geld mit einer möglichst hohen Sicherheit investieren möchten, wobei die Rendite zwar nicht unwichtig ist, jedoch immer einen untergeordneten Stellenwert hat. Bei einem ertragsorientierten Portfolio hingegen soll eine gute Mischung aus hoher Sicherheit und hoher Rendite bestehen. Da aufgrund des Gegensatzes dieser beiden Komponenten Abstriche gemacht werden müssen, muss der entsprechende Vermögensverwalter versuchen, eine gute Mischung zu finden.
Wiederum etwas einfacher ist es bei einem chancenorientierten Anleger. Damit ist gemeint, dass die hohe Rendite im Vordergrund steht, auch auf Kosten der Sicherheit. Diese zuvor genannte Einteilung in sicherheits-, ertrags- und chancenorientiert ist natürlich nur ein Beispiel, wie Anleger verschiedenen Gruppen zugeordnet werden können. Manche Finanzdienstleister machen noch eine weitaus „feinere“ Einteilung, in der beispielsweise Lebensumstände, Zweck des Investments und weitere Faktoren berücksichtigt werden.
Welcher Anlegertyp bin ich?
Es ist häufig nicht ganz so einfach, wie es auf den ersten Blick klingen mag, sich selbst einem bestimmten Anlegertyp zuzuordnen. Oftmals nutzen Finanzdienstleister, insbesondere Berater, deshalb ein Hilfsmittel. Dieses besteht darin, dass eine Skala genutzt wird, bei der ganz auf der linken Seite die hohe Sicherheit und ganz auf der rechten Seite die hohe Rendite steht. Der Anleger soll dann nach seinem Ermessen den entsprechenden „Regler“ so weit verschieben, dass seine Anlageziele am deutlichsten werden.
Wer also beispielsweise sehr sicherheitsbewusst ist, der wird den Regler vielleicht sogar ganz links an der Stelle „Hohe Sicherheit“ belassen. Wer sich demgegenüber so einschätzt, dass er zwar möglichst sicher investieren, aber auch eine gute Rendite erzielen möchte, der bewegt den entsprechenden Regler vielleicht bis in die Mitte der Skala. Auf diese Weise lassen sich zumindest im ersten Schritt sicherheitsorientierte von chancenorientierten, also risikofreudigen, Anlegern differenzieren.
Darüber hinaus muss die Geldanlage natürlich noch weitere Kriterien erfüllen, denn neben Sicherheit und Rendite gibt es noch einige andere Faktoren, die ebenfalls von Bedeutung bei der Wahl der Anlageform sind. Dazu zählen in erster Linie:
- Flexibilität
- Verfügbarkeit des Kapitals
- Zinszahlungstermine
- Kosten
Diese genannten Eigenschaften sind zwar einerseits bei einer Geldanlage von Bedeutung, wirken sich allerdings andererseits in deutlich geringerem Umfang auf den Anlegertyp aus, als es bei Sicherheit und Rendite der Fall ist. Im Wesentlichen sollten Sie sich also fragen, was Ihnen wichtiger ist: hohe Sicherheit oder hohe Rendite? Falls Sie verständlicherweise muss Beides möchten, müssen Sie einen guten Mittelweg bei den entsprechenden Anlageprodukten finden, sodass sowohl eine möglichst hohe Sicherheit als auch gute Renditen erzielt werden können.
Ein probates Mittel dazu ist die Diversifizierung. Damit verteilen Sie Ihr Kapital auf unterschiedliche Finanzprodukte, von denen vielleicht manche sehr sicher, andere wiederum relativ rentabel sind. Auf diese Weise schaffen Sie es nicht selten, ein auf Sie persönlich optimal abgestimmtes Portfolio zu nutzen, welches dann zum Beispiel in der Summe als ertragsorientiert bezeichnet werden kann.
Je nachdem, welcher Gruppe von Anlegern Sie sich zugehörig fühlen, geht es dann an die Auswahl der Finanzprodukte. Steht bei Ihnen beispielsweise Sicherheit an erster Stelle, kommen vor allem die folgenden Finanzprodukte infrage:
- Spareinlagen
- Tages- und Festgelder
- Bundesanleihen
- Geldmarktpapiere
- Geldmarktfonds
Im Grunde können Sie also alle Anlageprodukte wählen, die in die Risikoklasse I und teilweise auch noch in die Risikoklassen II fallen. Möchten Sie hingegen unbedingt einen sehr hohen Ertrag erzielen, gehen Sie zwar auf der einen Seite ein deutlich höheres Risiko ein, wissen aber auf der anderen Seite, dass vor allem die Finanzprodukte aus den Anlageklassen II bis V die richtige Wahl sind.
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