Kapitalanlage / Investment (Einmalig)
Risikoklasse V - Spekulativ Geld investieren mit hohem Risiko
Die Risikoklassen bei den Geldanlagen sind aufsteigend danach sortiert, wie hoch das entsprechende Risiko der jeweiligen Finanzprodukte ist.
Während Sie also in der Risikoklasse I sehr sichere Anlageformen finden, wie zum Beispiel das Tages- oder Festgeld, sind die Finanzprodukte in der Risikoklasse V hochspekulativ. Wir möchten uns in diesem Beitrag etwas näher mit diesen Anlageprodukten beschäftigen, die in die Anlageklasse V und damit in die höchste Risikoklasse eingruppiert werden.
Risikoklasse V: Hochspekulative Anlageprodukte in der Übersicht
Wenn Sie in Produkte aus der Risikoklasse V Geld investieren möchten, dann müssen Sie sich darüber im Klaren sein, dass es sich nahezu ausnahmslos um hochspekulative Anlageformen handelt. Das wiederum bedeutet, dass Sie mit einer höheren Wahrscheinlichkeit Verluste erleiden und oftmals auch der Totalverlust Ihres eingesetzten Kapitals nicht unwahrscheinlich ist. Zu den am häufigsten genutzten Finanzprodukten, die in erster Linie der Spekulation dienen und somit in die Risikoklasse V eingruppiert werden, zählen insbesondere:
- Ausländische Aktiennebenwerte
- Emerging Markets Fonds
- Junkbonds
- Derivate
- Geschlossene Fonds
- Kryptowährungen
Zu den einzelnen Anlageprodukten bzw. Spekulationsobjekten möchten wir Ihnen im Folgenden eine kurze Erläuterung geben. Ausführlich beschäftigen wir uns in anderen Beiträgen mit den jeweiligen Anlageformen und gehen dann näher auf deren Eigenschaften und das Risiko ein. Wie Sie an der Auflistung bereits erkennen, finden sich sowohl Aktien als auch Anleihen und Fonds unter den Anlageformen, die in die Assetklasse V fallen.
Ausländische Nebenwerte im Aktienbereich
Aktien verteilen sich für gewöhnlich auf drei verschiedene Risikoklassen, nämlich auf die Anlageklasse III bis V. Während Sie in der Assetklasse III insbesondere deutsche Standardwerte finden, sind es in erster Linie ausländische Nebenwerte, die als sehr spekulativ gelten und demzufolge der Risikoklasse V zugeordnet werden. Es handelt sich dabei oft um eher unbekannte Firmen, die ihren Sitz im Ausland haben und deren Aktien nicht selten einen Kurswert von lediglich wenigen Euro haben. Neben dem üblichen Emittentenrisiko besteht oftmals ein hohes Kursrisiko, denn meistens können bereits kleinere Orders den Kurs erheblich beeinflussen. Daher lautet ein Tipp, dass Sie in ausländische Nebenwerte nur Geld investieren, wenn Sie bei der entsprechenden Order ein Limit vorgeben.
Emerging Markets Fonds: Investieren in Schwellenländern
Ebenfalls zu den hochspekulativen Anlageprodukten zählen sogenannte Emerging Markets Fonds. Dabei handelt es sich in erster Linie um aktiv gemanagte Aktienfonds, bei denen in Aktien investiert wird, die aus den sogenannten Schwellenländern stammen. Das bedeutet, dass Sie beispielsweise in Aktienwerte eines Unternehmens aus Indien, Taiwan oder Brasilien investieren. Da die entsprechenden Länder noch keine Industrienationen sind, sondern sich auf dem Sprung vom Entwicklungsland hin zur Wirtschaftsnation befinden, ist das Risiko von Unternehmenspleiten besonders groß.
Junkbonds: Anleihen mit geringer Bonität des Emittenten
Als Junkbonds werden solche Anleihen bezeichnet, bei denen der Emittent eine sehr geringe Bonität hat. Dabei kann es sich sowohl um Unternehmen als auch um Staaten handeln, die in der Regel zu den Entwicklungs- oder Schwellenländern zählen. Junkbonds zeichnen sich zum einen durch ein hohes Risiko aus, zum anderen können Sie allerdings in der Regel überdurchschnittlich hohe Zinserträge vereinnahmen. Somit zeigen Junkbonds das klassische Bild aller Geldanlagen, nämlich dass eine besonders gute Rendite immer mit einem erheblichen Risiko einhergeht.
Derivate: Optionen, Futures und Optionsscheine
Die klassischen Finanzinstrumente zum Spekulieren sind die sogenannten Derivate. Die abgeleiteten Produkte beziehen sich stets auf ein Basiswert, meistens Devisen, Rohstoffe, Aktien oder Indizes. Mit den entsprechenden Produkten, wie zum Beispiel Optionen oder Futures, können Sie sowohl auf steigende als auch fallenden Kurse der entsprechenden Basiswerte spekulieren. Aufgrund des Hebels kann es schnell passieren, dass die entsprechenden Finanzprodukte deutlich an Wert verlieren oder unter bestimmten Voraussetzungen sogar komplett wertlos werden. Daher sind Derivate die Optionen oder Futures sehr spekulative Finanzinstrumente.
Geschlossene Fonds: Beteiligung mit erhöhten Risiken
Ebenfalls in die Risikoklasse V fallen geschlossene Fonds. Das hohe Risiko kommt deshalb zustande, weil die entsprechenden Gesellschaften in der Regel nur in ein einzelnes Projekt investieren. Scheitert dies, kann das für den Anleger zum Totalverlust führen. Geschlossene Fonds sind Beteiligungen an bestimmten Projekten, die zum Beispiel über Solarfonds, Energiefonds, Medienfonds oder Private Equity Fonds finanziert werden. Zum durchaus höheren Verlustrisiko kommt ein Ertragsrisiko hinzu. Darüber hinaus binden die Anleger ihr Kapital bei geschlossenen Fonds oftmals mindestens vier bis fünf Jahre, was einen weiteren Nachteil und gleichzeitiges Risiko darstellt.
Kryptowährungen: Handel mit Bitcoin & Co. Ebenfalls zu den hochspekulativen Investments zählt der Handel mit Kryptowährungen. Zwar konnten zahlreiche Akteure am Markt mit Bitcoin & Co. in den letzten Monaten und Jahren hohe Gewinne erzielen, aber auf der anderen Seite entstanden auch sehr hohe Verluste. Dies liegt an der großen Schwankungsbreite (Volatilität) der Kryptowährungen, sodass Kurssprünge von 10, 20 oder 30 Prozent genauso wenig eine Seltenheit wie Preisrückgänge im gleichen Bereich sind. Noch sind Kryptowährungen nahezu ausschließlich zur Spekulation und nicht zum langfristigen Geld investieren geeignet.
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