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Bundesanleihen

Bundesanleihen – lang laufende Wertpapieren des Bundes

In die Risikoklasse I fallen nicht nur Tages-, Festgeld- und Spareinlagen, sondern unter anderem ebenfalls die Bundesanleihen.

Dabei handelt es sich um Wertpapiere, die der Bund, also der deutsche Staat, als Schuldverschreibungen ausgibt. Aufgrund des hervorragenden Bonität der Bundesrepublik Deutschland als Emittenten sind die Bundesanleihen Anlagen, mittels derer Sie sehr sicher Geld investieren können.

Was sind die Bundesanleihen?

Die Bundesanleihen gehören zu den Bundeswertpapieren, die regelmäßig vom deutschen Staat ausgegeben werden. Sie nehmen dabei sogar den mit Abstand größten Anteil aller Wertpapiere ein, die für den Bund ein wichtiges Finanzierungsinstrument darstellen. Über die Ausgabe der Bundesanleihen hat der Bund nämlich die Möglichkeit, Geld von Anlegern einzusammeln, das er zum Beispiel für Ausgaben oder Investitionen benötigt. 

Die ausgegebenen Bundesanleihen haben einerseits einen festen Zinssatz und zum anderen eine ebenfalls fixe Laufzeit. Gab es bis 2020 nur zwei unterschiedliche Laufzeiten, so können Anleger seit dem vergangenen Jahr aus den folgenden vier Optionen bezüglich der Laufzeit wählen:

  • 7 Jahre
  • 10 Jahre
  • 15 Jahre
  • 30 Jahre 

Alle Bundesanleihen bewegen sich also im langfristigen Laufzeitbereich. Allerdings binden Sie Ihr Kapital nur insoweit, als dass die Anleihe bei der entsprechenden Fälligkeit zurückgezahlt wird. Sie haben jedoch die Möglichkeit, die Bundesanleihen börsentäglich an Markt zu veräußern.

Wie und wo kann ich Bundesanleihen kaufen?

Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie und wo Sie Bundesanleihen als festverzinsliche und sehr sichere Wertpapiere kaufen können. Der erste Weg besteht darin, dass Sie ein Wertpapierdepot eröffnen und anschließend eine Order erteilen, dass die entsprechende Bank oder der Broker über die Börse Bundesanleihen kauft. 

Alternativ kommt ebenfalls der Direkthandel infrage, sodass Banken oder Broker untereinander Geschäfte direkt ohne Beteiligung der Börse abschließen. 

Der dritte Weg besteht darin, die Bundesanleihen direkt beim Emittenten zu erwerben, und zwar über die Deutsche Finanzagentur. In dem Fall benötigen Sie dort allerdings ein Depot und können nicht Ihr gewöhnliches Wertpapierdepot in Anspruch nehmen, welches Sie beispielsweise bei Ihrer Hausbank führen.

In der Übersicht sind es demnach die folgenden drei Orte, an denen Sie die Bundesanleihen erwerben können:

  • Kreditinstitute (Börsenhandel) und Broker
  • Direkthandel über Bank oder Broker
  • Deutsche Finanzagentur

In allen Fällen benötigen Sie ein Depot, in welches die gekauften Bundesanleihen anschließend eingebucht werden.

Bundesanleihe - was ist das? Einfache Erklärung und Definition

Welche Risiken gibt es bei den Anleihen des Bundes?

Nicht ohne Grund zählen Bundesanleihen zu den Finanzinstrumenten, die in der niedrigsten Risikoklasse (Risikoklasse I) eingruppiert werden. Zwar sind die Anleihen nicht durch die Einlagensicherung geschützt, aber dennoch ist das Emittentenrisiko aufgrund der hohen Bonität des Bundes sehr gering. Trotzdem gibt es prinzipiell einige Risiken, die Sie neben dem Emittentenrisiko kennen sollten, nämlich:

  • Zinsänderungsrisiko (dadurch niedriger Kurs)
  • Kursrisiko (bei vorzeitigem Verkauf)
  • Inflationsrisiko

Das Inflationsrisiko ist kein spezielles Risiko der Bundesanleihen, sondern betrifft im Prinzip sämtliche, verzinsliche Geldanlagen. Das Zinsänderungsrisiko entsteht nicht dadurch, dass der Bund den Zinssatz eventuell während der Laufzeit verändern könnte. 

Im Gegenteil: Der Zinssatz, zu dem die Bundesanleihen ausgegeben werden, bleibt während der gesamten Laufzeit fix. Stattdessen resultiert das Zinsänderungsrisiko dadurch daraus, dass das aktuelle Zinsniveau am Markt den Nominalzins der Anleihe übersteigen könnte. Eine Folge davon sind sinkende Kurse, da sich die Nachfrage nach der Anleihe reduziert. Dies betrifft Sie als Inhaber der Wertpapiere jedoch nur, falls Sie die Bundesanleihe vorzeitig veräußern möchten.

Welche Rendite gibt es bei der Bundesanleihen?

Die hohe Sicherheit und auch die jederzeitige Verfügbarkeit des Kapitals durch Verkauf an der Börse sind zwei große Vorteile, durch die sich die Bundesanleihen auszeichnen können. Als großer Nachteil muss allerdings – seit der Niedrigzinsphase - die äußerst geringe Rendite erwähnt werden. 

In den letzten Jahren hat der Bund sogar mehrere Anleihen mit einem sogenannten Nullzins-Coupon ausgegeben. Das bedeutet, dass der Anleger in diesem Fall gar keinen Zinssatz bekommt. Die Bundesanleihen, die zum Beispiel zwischen 2015 rund 2020 ausgegeben wurden, hatten im besten Fall eine Verzinsung von jährlich einem Prozent. Das zeigt bereits, dass die Rendite der Bundeswertpapiere nicht einmal dazu in der Lage ist, die Inflationsrate auszugleichen. Somit erleiden Anleger derzeit bei neu ausgegebenen Bundesanleihen reale Kapitalverluste, weil die Verzinsung unterhalb der Inflationsrate liegt.

Für wen sind Bundesanleihen geeignet?

Aufgrund der hohen Sicherheit, die sich wiederum aus der sehr guten Bonität des Bundes als Emittent ergibt, sind Bundesanleihen vor allem für sicherheitsorientierte Anleger geeignet. 

Dabei sollte jedoch tatsächlich die hohe Sicherheit eindeutig im Vordergrund stehen, denn aus Renditesicht sind die Wertpapiere definitiv nicht empfehlenswert. Somit eignen sich die Wertpapiere des Bundes optimal zur Portfoliobeimischung, denn mit diesem Finanzprodukt aus der Risikoklasse I können Sie für die Sicherheit Ihres Vermögens sorgen. 

Wegen der geringen Rendite ist es allerdings zu empfehlenswert, dass Bundesanleihen maximal 20 Prozent Ihres gesamten Portfolios ausmachen sollten.

Fragen und Antworten zum Thema Bundesanleihen:

Wie hoch sind die Zinsen bei Bundesanleihen?

Die Zinssätze für Bundesanleihen variieren je nach der globalen wirtschaftlichen Lage, der Fiskalpolitik und anderen Faktoren. Historisch gesehen waren die Zinssätze für Bundesanleihen in den letzten Jahren ziemlich niedrig, wobei sogar negative Zinssätze bei einigen kurzfristigen Anleihen zu verzeichnen waren.

Wenn Sie aktuelle Informationen zu den Zinssätzen von Bundesanleihen benötigen, sollten Sie offizielle Quellen oder Finanznachrichtenportale konsultieren. Die Bundesbank oder das Bundesfinanzministerium sind gute Anlaufstellen, um Informationen zu aktuellen Anleihen und deren Zinssätzen zu erhalten.

Wie funktioniert eine Bundesanleihe?

Eine Bundesanleihe ist eine Form von Schuldverschreibung, die vom Staat (in diesem Fall von der Bundesrepublik Deutschland) herausgegeben wird, um Mittel von privaten Anlegern, Institutionen oder anderen Staaten zu leihen. Hier ist eine einfache Erklärung, wie Bundesanleihen funktionieren:

Ausgabe: Die Bundesrepublik Deutschland gibt über die Bundesbank Anleihen aus. Diese werden in der Regel bei Auktionen an Investoren verkauft.

Nennwert und Laufzeit: Jede Anleihe hat einen Nennwert (z. B. 1.000 Euro), der den Betrag darstellt, den der Anleger beim Kauf der Anleihe zahlt. Die Laufzeit gibt an, wie lange es dauert, bis die Anleihe fällig wird. Bundesanleihen haben unterschiedliche Laufzeiten, häufig zwischen 2 und 30 Jahren.

Zinszahlungen: Die Anleihe trägt einen festen oder variablen Zinssatz. Dieser Zinssatz wird als "Kupon" bezeichnet. Wenn zum Beispiel eine Anleihe mit einem Kupon von 2% und einem Nennwert von 1.000 Euro ausgegeben wird, erhält der Anleger jedes Jahr 20 Euro an Zinszahlungen.

Rückzahlung: Am Ende der Laufzeit, wenn die Anleihe "fällig" wird, zahlt der Staat dem Anleger den Nennwert der Anleihe zurück. Wenn der Anleger beispielsweise eine Anleihe mit einem Nennwert von 1.000 Euro besitzt, erhält er diese 1.000 Euro zurück.

Handel: Nach dem Erwerb können Anleger ihre Bundesanleihen auf dem Sekundärmarkt verkaufen. Der Preis der Anleihe kann je nach Zinsumfeld und wirtschaftlicher Lage steigen oder fallen.

Sicherheit: Bundesanleihen gelten als eine der sichersten Anlageformen, da sie von der Bundesregierung garantiert werden. Das bedeutet, dass das Risiko eines Zahlungsausfalls sehr gering ist.

Anleger kaufen Bundesanleihen oft als sichere Investition, besonders in unsicheren Wirtschaftszeiten. Der Handel mit Bundesanleihen und die Zinssätze, die sie bieten, können auch Hinweise auf die Erwartungen der Anleger hinsichtlich der zukünftigen Wirtschaftsentwicklung und der Geldpolitik geben.

Wie kann ich eine Bundesanleihe kaufen?

Der Kauf von Bundesanleihen, also Staatsanleihen der Bundesrepublik Deutschland, ist ein beliebtes Mittel, um Geld sicher zu investieren, da sie als sicher gelten. Empfehlenswert ist in diesem Kontext auch der Artikel "Beste Geldanlage ohne Risiko" in unserem Ratgeber Geld. Der Kaufprozess ist recht unkompliziert. Hier sind die Schritte, wie du in eine Bundesanleihe investieren kannst:

Depot Eröffnen: Wenn du noch kein Wertpapierdepot hast, musst du zunächst eines bei einer Bank oder einem Online-Broker eröffnen.

Recherche: Bevor du in eine Anleihe investierst, solltest du dich über die aktuellen Konditionen informieren. Die Deutsche Finanzagentur gibt regelmäßig Informationen über bevorstehende Neuemissionen von Bundesanleihen heraus.

Investition über die Börse: Bundesanleihen können über die Börse erworben werden, ähnlich wie Aktien. Hierbei kaufst du bestehende Anleihen von anderen Investoren. Der Preis kann vom Nennwert der Anleihe abweichen, abhängig von Angebot und Nachfrage sowie den aktuellen Zinssätzen am Markt.

Investition bei Neuemission: Bei Neuemissionen kannst du Bundesanleihen direkt zum Ausgabepreis (in der Regel dem Nennwert) erwerben. Das geht über die Deutsche Finanzagentur, die im Auftrag des Bundes die Emission von Bundeswertpapieren durchführt.

Kaufauftrag erteilen: Wenn du dich für eine Anleihe entschieden hast, erteilst du deiner Bank oder deinem Online-Broker einen Kaufauftrag. Hierfür benötigst du die ISIN (International Securities Identification Number) der Anleihe. Bestimme, wie viele Anleihen du kaufen bzw. investieren möchtest und zu welchem Höchstpreis.

Kaufabwicklung: Nach Erteilung des Kaufauftrags wird deine Bank oder dein Broker den Kauf für dich durchführen. Die erworbenen Anleihen werden dann in deinem Depot verbucht.

Zinsen und Tilgung: Während der Laufzeit der Anleihe erhältst du in der Regel jährlich Zinsen. Am Ende der Laufzeit wird die Anleihe zum Nennwert zurückgezahlt.

Verkauf: Du musst nicht bis zum Ende der Laufzeit warten, um deine Anleihen zu verkaufen. Wenn du sie vor Ablauf veräußern möchtest, kannst du sie jederzeit über die Börse verkaufen.

Kosten: Beachte, dass beim Investieren in Bundesanleihen Kosten anfallen können, wie zum Beispiel Ordergebühren. Informiere dich vorab über die genauen Konditionen bei deinem Broker oder deiner Bank.

Beratung: Falls du unsicher bist, ob das Investieren in Bundesanleihen für dich die richtige Anlageentscheidung ist, kann es sinnvoll sein, sich von einem Finanzberater beraten zu lassen.

Beachte, dass die Zinsen für Bundesanleihen in den letzten Jahren historisch niedrig waren. Informiere dich also gut über die aktuellen Konditionen und vergleiche sie mit anderen Anlageoptionen.

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