Kapitalanlage / Investment (Einmalig)
Rentenfonds (International): Anleihen mit Eingruppierung in die Risikoklasse III
Rentenfonds zählen durchaus zu den Finanzprodukten, die in mehrere Risikoklassen fallen können. Entscheidend ist dabei, welche Art von Anleihen der Rentenfonds in seinem Portfolio hat.
Wenn es sich zum Beispiel um einen Rentenfonds handelt, der ausschließlich Bundeswertpapiere und Staatsanleihen anderer Länder im Portfolio hat, die ein genauso gutes Rating wie Deutschland haben, würde der entsprechende Fonds sicherlich entweder in Risikoklasse I oder Risikoklasse II eingruppiert werden.
Hat der Rentenfonds hingegen in erster Linie ausländische Rentenpapiere in seinem Portfolio, also internationale Renten, fände die Eingruppierung in der Regel entweder in die Risikoklasse III oder in die Risikoklasse IV statt. Sollte es sich sogar um sogenannte Emerging Markets Anleihen bzw. Junk Bonds handeln, ist sogar eine Eingruppierung in die höchste Risikoklasse, die Anlageklasse V, möglich.
Was kennzeichnet internationale Rentenfonds?
Bei Rentenfonds lässt sich unter anderem danach unterscheiden, ob die Anleihen aus dem In- oder Ausland stammen. Manche Rentenfonds fokussieren sich beispielsweise auf inländische Staats- und Industrieanleihen, die einen Hauptteil des Portfolios ausmachen. Andere Fonds hingegen wählen besonders internationale Rentenpapiere aus, bei denen es sich zum Beispiel um die folgenden Anleihen handeln kann:
- Internationale Staatsanleihen
- Internationale Industrieanleihen
- Wandelschuldverschreibungen
- Optionsanleihen
- Währungsanleihen
Manche Rentenfonds wählen natürlich auch sowohl inländische als auch ausländische Rentenpapiere aus. Dann kommt es in erster Linie auf das Mischungsverhältnis an, in welche Risikoklasse der entsprechende Rentenfonds am besten einzuordnen ist. Für gewöhnlich werden Rentenfonds allerdings ab einem Anteil von mindestens 30 Prozent internationalen Anleihen in die Risikoklasse III eingruppiert.
Welche Risiken weisen internationale Rentenfonds auf?
Die Eingruppierung in die entsprechende Risikoklasse hängt natürlich auch bei internationalen Rentenfonds vorrangig davon ab, welche Risiken die jeweiligen Anleihen aufweisen und wie hoch diese sind. Grundsätzlich sollten Sie als Anleger wissen, dass Rentenpapiere die folgenden Risiken beinhalten können:
- Emittentenrisiko
- Kursrisiko
- Ertragsrisiko
- Währungsrisiko
Zu diesen einzelnen Risiken muss man allerdings einige Punkte hinzufügen, auch im Hinblick auf Rentenfonds. Wenn Sie sich als Anleger für ein Investment in Rentenfonds entscheiden, fällt das Emittentenrisiko weg. Die Fondsanteile werden als Sondervermögen verwahrt, sodass nicht die Insolvenz der Fondsgesellschaft das Risiko ist, sondern höchstens die des Emittenten der entsprechenden Anleihen.
Das Kursrisiko beim Geld investieren in Rentenfonds wiederum besteht ausschließlich bezüglich des Wertes, den der jeweilige Fondsanteil hat. Bei Rentenpapieren selbst gibt es nur dann ein Kursrisiko, wenn Sie die Wertpapiere vor Fälligkeit an der Börse veräußern möchten. Ein Zins- bzw. Ertragsrisiko besteht nur bei solchen Rentenpapieren, bei denen keine festen Zinszahlungen erfolgen, sondern ein variabler Zins veranschlagt wird. Währungsrisiken gibt es - sowohl im Hinblick auf Rentenfonds als auch auf Anleihen direkt - lediglich dann, wenn eine Notierung in einer fremden Währung stattfindet. Zusammengefasst ist festzuhalten, dass das Risiko bei Rentenfonds maßgeblich davon abhängt, wie die Bonität der Emittenten derjenigen Anleihen einzuschätzen ist, die der Fonds in seinem Portfolio hat.
Vorteil der Risikostreuung bei internationalen Rentenfonds
Einen großen Vorteil haben internationale Rentenfonds gegenüber dem direkten Investment in Anleihen: die automatische Risikostreuung. Würden Sie beispielsweise ausländische Staatsanleihen selbst auswählen, entscheiden Sie sich für gewöhnlich nur für wenige, unterschiedliche Rentenpapiere. Der Rentenfonds hingegen wählt nicht eine oder zwei, sondern teilweise sogar 20 bis 30 unterschiedliche Anleihen und somit ebenfalls verschiedene Emittenten aus. Dadurch entwickelt sich beim Rentenfonds auch auf internationaler Ebene eine automatische Diversifikation und somit Risikostreuung.
Welcher Rentenfonds ist für mich geeignet?
Wenn Sie sich - insbesondere im Hinblick auf die Risikoeinschätzung - fragen, welcher Rentenfonds für Sie am besten geeignet ist, sollten Sie sich unbedingt die Zusammensetzung des entsprechenden Fonds betrachten. Für gewöhnlich erhalten Sie diese Informationen entweder auf der Webseite der Fondsgesellschaft oder auch auf verschiedenen Finanzwebseiten im Internet, auf denen es Fondsportraits gibt. Für gewöhnlich schlüsseln die meisten Rentenfonds ihr Portfolio nach den folgenden Kriterien auf:
- Anteil der Länder an den Rentenpapieren
- Anteil der verschiedenen Branchen
- Anteil der Rentenpapiere aus verschiedenen Risikoklassen
Besonders wichtig ist die Art des Emittenten (Staat oder Unternehmen) sowie die Gewichtung der einzelnen Anleihen nach Branchen und Ländern. So ist beispielsweise ein Rentenfonds, der überwiegend in europäische Staatsanleihen investiert, als wesentlich sicherer einzustufen, als wenn Sie sich für einen Rentenfonds entscheiden, der in erster Linie in außereuropäische Industrieanleihen Kapital investiert.
Werfen Sie auch einen Blick in den beliebten Ratgeber, in dem Sie eine Fülle an faszinierenden Artikeln rund um das Thema Kapitalanlage vorfinden.